Logopädische Praxis

Zeitinsel

Kinder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten


Ein Konzentrations-und Aufmerksamkeitsdefizit mit oder ohne Hyperaktivität kann sich in  unterschiedlichen Bereichen und Ausprägungen manifestieren:

• spielt ihr Kind Regelspiele nur selten zu Ende?
• bricht es Tätigkeiten häufig wieder frühzeitig ab?
• fällt es ihrem Kind schwer, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren?
• ist ihr Kind bei Alltagsaktivitäten oft vergesslich?
• scheint ihr Kind oft nicht zuzuhören, wenn es direkt angesprochen wird?
• macht ihr Kind viele Flüchtigkeitsfehler bei den Hausaufgaben und bei anderen Aktivitäten?
• bereitet es ihm große Schwierigkeiten, für einige Zeit ruhig zu sitzen, und zappelt mit Händen und Füßen herum?
• hat es oft Schwirigkeiten zu warten, bis es an der Reihe ist?
• platzt ihr Kind oft schon mit Antworten heraus, bevor die Fragen ausformuliert worden sind?
• verlässt es in der Klasse, sowie in anderen Situationen, in denen von ihm erwartet wird sitzen zu bleiben, oft seinen Platz?
• Hat ihr Kind gehäuft Wutausbrüche?

Viele Eltern fragen sich, ob das Verhalten ihres Kindes noch "normal" ist, oder ob es vielleicht AD(H)S hat. Über die Entstehung und  den Umgang mit dieser Störung ist schon viel publiziert worden. Auch wenn eine medikamentöse Behandlung im Einzelfall nicht zu "verteufeln" ist, sehe ich eine steigende  Tendenz, Kinder mit "Verhaltensauffälligkeiten" zu psychiatrisieren und medikamentös  zu behandeln! Ich finde diese Entwicklung ist besorgniserregend.

Zu beobachten ist, dass sich Eltern häufig  unter Druck gesetzt fühlen, ihr  Kind mit Psychopharmaka behandeln zu lassen, damit es nicht aus der Gruppe (Kindergarten, Schule) ausgeschlossen wird. Gleichzeitig fühlen sich oftmals die Eltern am Ende ihrer Kräfte und wissen auch innerhalb des familiären Kontxtes nicht mehr weiter. Eine schwierige Situation, die leider häufig  in die  Isolation führt, weil es schwer ist und immer schwerer wird, über die entstandene Not zu sprechen.
Mein Bestreben ist es, Bedingungen zu schaffen, in denen sich auch unruhige Kinder entwickeln können ohne ausgegrenzt zu werden und möglichst ohne Medikamente auszukommen. Gleichzeitig sind Gespräche mit den Eltern unerlässlich. Die Eltern werden in einem regelmässigem Austausch mit mir dazu ermutigt, alte und inzwischen eingespielte Muster innerhalb der Familie zu  reflektieren und gegebenenfalls, neue Verhaltensweisen und Sichtweisen ihrem Kind gegenüber zu entwickeln und auszuprobieren.